Was ist krankenpflege im nationalsozialismus?

Die Krankenpflege im Nationalsozialismus wurde stark von der Ideologie des Regimes beeinflusst. Das Hauptziel der Nationalsozialisten war es, eine „reine Rasse“ zu erhalten und diejenigen zu beseitigen, die als „unwertes Leben“ betrachtet wurden.

Im Rahmen des sogenannten Euthanasie-Programms wurden Tausende von Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen ermordet. Dies geschah unter dem Deckmantel der medizinischen Versorgung, wobei sich Ärzte und Krankenschwestern an den Morden beteiligten. Die Patienten wurden oft ohne Zustimmung ihrer Familien sterilisiert oder starben durch absichtliche Vernachlässigung oder Vergiftung.

Die Krankenpflege wurde stark politisiert und die Pflegekräfte wurden aufgefordert, den Idealen des Nationalsozialismus zu folgen. Sie wurden ermutigt, Menschen mit Behinderungen abfällig zu behandeln und sogar an ihrer „Ausmerzung“ mitzuarbeiten. Der medizinische Eid, der die Pflicht zum Schutz und zur Wiederherstellung des Lebens beinhaltet, wurde durch den nationalsozialistischen Glauben an die Ausrottung „unwertigen Lebens“ untergraben.

Trotz des Mordens von Menschen mit Behinderungen wurde die Krankenpflege im Nationalsozialismus auch für Kriegsverletzte und Soldaten benötigt. Die Pflege- und Krankenhausstrukturen wurden jedoch oft für Kriegszwecke umfunktioniert, was zu Ressourcenmangel für die Pflege von Zivilisten führte.

Es gab jedoch auch einige Krankenpfleger und -schwestern, die mutig Widerstand gegen die nationalsozialistischen Ideale leisteten und ihr Bestes taten, um ihren Patienten zu helfen und zu schützen.

Die Krankenpflege im Nationalsozialismus war geprägt von Gewalt, Ideologie und Missbrauch. Die Auswirkungen dieser Zeit auf die Pflege sind bis heute spürbar und tragen zur kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung der Ethik und Grundsätze im Pflegebereich bei.